WILHELM HASEMANN


Landschafts- und
Genremaler, Illustrator
*16.09.1850 in Mühlberg/Elbe
† 28.11.1913 in Gutach

Hasemann studierte an der Königliche Akademie der Künste in Berlin und an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar. Im April 1880 kam er zum ersten Mal nach Gutach, um Probearbeiten für den Roman „Lorle, die Frau Professorin“ von Berthold Auerbach zu zeichnen. Die Landschaft des Gutachtals, die markanten Bauernhöfe, die Lebens- und Arbeitsweise der Bevölkerung und natürlich die schmucke Bollenhuttracht begeisterten den Künstler so sehr, dass Gutach für ihn zum bleibenden Lebens- und Wirkungsort wurde.

Bis 1883 pendelte er zwischen Gutach und Karlsruhe, wo er die Großherzogliche Kunstschule besuchte. 1889 heiratete Hasemann die ebenfalls aus Mühlberg stammende Luise Lichtenberg. Anlässlich der Hochzeit wurde er wegen seiner großen Verdienste zum Ehrenbürger der Gemeinde Gutach ernannt.

In der Folgezeit verfeinerte es seine schon früher begonnene hervorragende Technik der Ölmalerei mit einer Fülle herrlicher Gemälde und gewann weit über die Region hinaus Freunde und Käufer.


Die von Hasemann seit 1896 herausgegebenen Künstlerpostkarten fanden großen Anklang und machten ihn und die unter anderen Motiven gezeigte Gutacher Tracht mit dem Bollenhut weltbekannt. Er unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu vielen Malern, die zeitweise nach Gutach kamen, oder sich hier ganz niederließen, so wie Curt Liebich. Um die beiden Malern entwickelte sich die „Gutacher Malerkolonie“.

Bilder von Wilhelm Hasemann

CURT LIEBICH


Illustrator, Maler,
Werbegrafiker und Bildhauer
* 17.11.1868 in Wesel/Niederrhein
† 12.12.1937 in Gutach

Für seine Tätigkeit als Illustrator und Werbegrafiker unternahm er Reisen in viele Länder Europas, so unter anderen für Buch- und Zeitschriftenverlage und den Norddeutschen Lloyd. Unter den Buchillustrationen sind allein 20 Hansjakob-Werke sowie zahlreiche Bände von Ludwig Ganghofer. Mit seinem kaum überschaubaren malerischen, zeichnerischen und grafischen Werk hat Liebich einen unschätzbaren Fundus an Zeugnissen der Schwarzwälder Trachten-, Brauchtums- und Lebenswelt hinterlassen, der sich auch in den verschiedenen Serien seiner Künstlerpostkarten findet.

Curt Liebich war Schüler an der Dresdner Akademie, danach an der Berliner akademischen Hochschule für die bildenden Künste und ab Herbst 1890 an der Kunstschule Weimar. 1891 kam Liebich zum ersten Mal nach Gutach, wo er Wilhelm Hasemann besuchte und dessen Schwägerin Antonie Lichtenberg kennen lernte, die er 1896 heiratete. Nach dem Tod seiner Ehefrau Antonie im Jahre 1919 heiratete Liebich 1920 deren jüngere Schwester Emma (gestorben 1969 in Gutach). Curt Liebich wurde neben Wilhelm Hasemann zu einem bedeutenden Schwarzwaldmaler seiner Zeit. Sein Wirkungskreis reichte weit über den Wohnort Gutach hinaus.


Für sein umfangreiches künstlerisches und heimatpflegerisches Schaffen wurde ihm 1917 vom badischen Großherzog der Professor-Titel verliehen.In Gutach hat sich Curt Liebich als engagierter Bürger und Mitglied in zahlreichen Vereinen verdient gemacht. Mit der Namengebung „Liebich-Sporthalle“ fand sein Einsatz Anerkennung. In besonderer Weise lebt Liebichs Schaffen am Ort im 1923 eingeweihten Kriegerdenkmal fort, das mit der trauernden Frau in Gutacher Tracht bis zum heutigen Tag wegen seiner künstlerisch und zeitgeschichtlich wertvollen Aussage viele Betrachter und Bewunderer findet. Die Gemeinde Gutach hat Curt Liebich im Jahr der Denkmalenthüllung zum Ehrenbürger ernannt.

Bilder von Curt Liebich